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denn morgen früh haben wir nicht viel Zeit.« Mit diesen Worten
hob Mrs Weasley die Tafel auf Ron starrte Percy missmutig an.
Nach dem Abendessen fühlten sie sich alle proppenvoll und
schläfrig. Einer nach dem andern ging nach oben in sein
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Zimmer, um die Abreise am nächsten Tag vorzubereiten. Ron
und Percy hatten das Zimmer neben Harry. Er hatte seinen
Koffer gerade zugemacht und abgeschlossen, als zorniges
Stimmengewirr durch die Wand drang. Er ging hinaus, um
nachzusehen, was los war.
Die Tür zu Nummer zwölf stand offen und er hörte Percy
laut rufen.
»Es war hier, auf dem Nachttisch, ich hab es zum Polieren
abgenommen.«
»Ich hab's nicht angerührt, klar?«, brüllte Ron zurück.
»Was ist los?«, fragte Harry.
»Mein Schulsprecher-Abzeichen ist verschwunden«, sagte
Percy und wandte sich Harry zu.
»Und Krätzes Rattentonikum auch«, sagte Ron und warf
seine Sachen aus dem Koffer, um nachzusehen. »Vielleicht hab
ich's unten vergessen.«
»Du gehst nirgendwohin, bis du mein Abzeichen gefunden
hast«, polterte Percy.
»Ich hol das Zeug für Krätze, ich hab schon gepackt«, sagte
Harry zu Ron und ging nach unten.
Harry war in der Mitte des Durchgangs zur Bar, die jetzt
stockdunkel war, als er vom Salon her ein weiteres Paar zorniger
Stimmen hörte. Gleich darauf erkannte er sie als die von Mr und
Mrs Weasley. Er wollte schon weitergehen, denn von ihrem
Streit wollte er nichts wissen, als sein Name fiel. Er hielt inne
und näherte sich langsam der Tür zum Salon.
». .. hat keinen Zweck, es ihm zu verschweigen«, sagte Mr
Weasley mit erhitzter Stimme. »Harry hat ein Recht, es zu
erfahren. Ich hab versucht mit Fudge zu reden, aber er muss
Harry ja unbedingt wie ein kleines Kind behandeln - Harry ist
immerhin dreizehn und -«
»Arthur, die Wahrheit würde ihm fürchterliche Angst ein-
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jagen!«, erwiderte Mrs Weasley schrill. »Willst du Harry mit
dieser schweren Last in die Schule schicken? Um Himmels
Willen, er kann von Glück reden, dass er nichts weiß!«
»Ich will nicht, dass es ihm schlecht geht, ich will nur, dass
er auf sich aufpasst!«, gab Mr Weasley zurück. »Du weißt doch,
wie Harry und Ron sind, sie streunen zusammen in der Gegend
rum, sie sind zweimal im Verbotenen Wald gelandet! Aber das
kommt dieses Jahr für Harry nicht in Frage! Wenn ich überlege,
was ihm hätte passieren können in dieser Nacht, als er von zu
Hause weggelaufen ist! Wenn der Fahrende Ritter ihn nicht
aufgelesen hätte, wär er tot gewesen, bevor das Ministerium ihn
gefunden hätte, da wette ich mit dir.«
»Aber er ist nicht tot, es geht ihm gut, also was soll -«
»Molly, es heißt, Sirius Black sei verrückt, und vielleicht ist
er es auch, aber er war gerissen genug, um aus Askaban zu
entkommen, und das ist angeblich unmöglich. Das ist jetzt drei
Wochen her, und wir haben nicht die leiseste Ahnung, wo er
steckt, und egal, was Fudge ständig dem Tagespropheten erzählt,
eher erfinden sie den selbstzaubernden Zauberstab, als dass wir
ihn fangen. Wir wissen nur, wem Black auf den Fersen ist.«
»Aber Harry ist in Hogwarts völlig sicher.«
»Wir glaubten ja auch, Askaban wäre vollkommen sicher.
Wenn Black aus Askaban ausbrechen konnte, kann er auch in
Hogwarts einbrechen.«
»Aber keiner weiß wirklich genau, ob Black hinter Harry
her ist.«
Es gab einen dumpfen Schlag auf Holz, und Harry war sich
sicher, dass Mr Weasley mit der Faust auf den Tisch gehauen
hatte.
»Molly, wie oft soll ich es dir noch sagen? Sie haben es
nicht in der Zeitung gebracht, weil Fudge es geheim halten
wollte, aber Fudge ging noch in der Nacht, als Black ver-
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schwand, nach Askaban. Die Wachen haben ihm berichtet, dass
Black schon eine ganze Zeit im Schlaf geredet habe. Immer
dieselben Worte ... >Er ist in Hogwarts - er ist in Hogwarts.
Black hat sie nicht mehr alle, Molly, und er will Harry
umbringen. Wenn du mich fragst, glaubt er, dass er mit dem
Mord an Harry Du-weißt-schon-wen an die Macht zurückbringt.
Black hat alles verloren in der Nacht, als Harry die Macht von
Du-weißt-schon-wem gebrochen hat, und er hat zwölf Jahre
allein in Askaban hinter sich, in denen er darüber brüten
konnte ...«
Schweigen trat ein. Harry drückte das Ohr an die Tür, um ja
kein Wort zu verpassen.
»Nun, Arthur, du musst tun, was du für richtig hältst. Aber
du vergisst Albus Dumbledore. Ich bin sicher, dass Harry in
Hogwarts nichts passieren kann, solange Dumbledore dort
Schulleiter ist. Ich nehme an, er weiß alles über diese
Geschichte?«
»Natürlich weiß er Bescheid. Wir mussten ihn fragen, ob er
etwas dagegen hat, wenn sich die Wachen von Askaban an den
Eingängen zum Schulgelände aufstellen. Er war nicht besonders
erfreut darüber, aber er war einverstanden.«
»Nicht erfreut? Warum eigentlich, wenn sie da sind, um
Black zu fangen?«
»Dumbledore hält nicht besonders viel von den Wachen in
Askaban«, sagte Mr Weasley mit schwerer Stimme. »Und wenn
du mich fragst - ich auch nicht ... Aber wenn du mit einem
Zauberer wie Black zu tun hast, musst du manchmal deine
Kräfte mit denen von Leuten vereinen, die du sonst meidest.«
»Wenn sie Harry retten -«
»- dann werd ich nie wieder ein Wort gegen sie sagen«,
sagte Mr Weasley mit müder Stimme. »Es ist spät, Molly, wir
gehen besser nach oben ...«
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Harry hörte Stühle rücken. So leise er konnte, huschte er
durch den Gang in die Bar und verschwand in der Dunkelheit.
Die Salontür ging auf und ein paar Sekunden später hörte er Mr
und Mrs Weasley die Treppe emporgehen.
Die Flasche mit dem Rattentonikum lag unter dem Tisch, an
dem sie gesessen hatten. Harry wartete, bis er die Zimmertür der
Weasleys zugehen hörte, dann machte er sich mit der Flasche
auf den Weg nach oben.
Fred und George kauerten im dunklen Flur und krümmten
sich vor Lachen, während sie Percy lauschten, der drinnen das
Zimmer auf der Suche nach dem Abzeichen ausemander nahm.
»Wir haben es«, flüsterte Fred Harry zu. »Wir haben es ein
wenig überarbeitet.«
»Großsprecher« hieß es jetzt auf der Plakette.
Harry zwang sich zu einem Lachen, ging hinein, um Ron
das Rattentonikum zu bringen, schloss sich dann in seinem
Zimmer ein und legte sich aufs Bett.
Sirius Black war also hinter ihm her. Das erklärte alles.
Fudge war großzügig mit ihm gewesen, weil er so erleichtert
war, dass er überhaupt noch lebte. Harry hatte ihm versprechen
müssen, in der Winkelgasse zu bleiben, wo es genug Zauberer
gab, die ihn im Auge behalten konnten. Und er schickte zwei [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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