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Du hast mich schon gehrt, Betty.
Ich heie Bettina. Und was meinst du, bitte, genau? Pltzlich wusste Bettina, dass
hier etwas Wesentliches geschah? Was wollte das Mdchen? Und was hatte Anthony mit
all dem zu tun? Bettina sprte Schmerzen, aber sie wankte nicht, zuckte nicht mit der
Wimper, als sie das hbsche, blonde Mdchen ansah.
Also gut, Betty - sie hatte ein Gesicht zum Reinschlagen -warum lsst du Anthony
nicht einfach jetzt machen, was er will? Seine sechs Monate sind fast vorbei.
Welche sechs Monate? So, wie sie es sagte, klang es fast wie ein Urteilsspruch, und
Bettina sah sie erstaunt an.
Was glaubst du denn, warum er dich geheiratet hat, Se? Weil er vor Liebe nach dir
verrckt wurde? Zum Teufel, nein, er wollte nur seine Aufenthaltserlaubnis, oder hat er dir
das etwa nicht gesagt? Betdna war entsetzt. Und du warst die am besten geeignete,
greifbare Kandidatin. Er wusste, dass dein ExMann dich untersttzen wurde, also brauchte
er sich deshalb keine Sorgen zu machen. Und er hat dich im September geheiratet,
stimmt's? Bettina nickte benommen. Nun, er muss blo sechs Monate mit dir
zusammenbleiben, und schon kriegt er seine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis. Danach
kann er dich loswerden. Und wenn du glaubst, dass er das nicht tun wird, dann spinnst du.
Er schert sich einen Dreck um dich, und das Kind, das du dir blderweise hast anhngen
lassen, will er nicht. Und noch eins will ich dir sagen - sie sprang von dem Hocker und
schwenkte die wohlgeformten Hften - wenn du glaubst, du kannst dich an ihn hngen,
wenn wir wieder in New York sind, dann irrst du dich.
Den ganzen Tag ber versteckte sie sich im Theater und versuchte, sich auf ihre Arbeit
zu konzentrieren. Als Anthony schlielich zur Vorstellung kam, schlpfte sie in seine
Garderobe und schloss die Tr. Sie war dort und wartete auf ihn, als er hereinkam, und
glcklicherweise war er allein. Er sah sie mit einem seltsamen Ausdruck an, ging dann
zum Schrank und hngte seinen Mantel auf.
Was willst du, Bettina?
Reden. Ihre Stimme klang fest, und sein Blick wich ihr aus. Ich habe keine Zeit. Ich
muss mich fr die Vorstellung schminken.
Fein. Wir knnen uns unterhalten, whrend du dich schminkst. Sie zog sich einen
Stuhl heran und setzte sich, und er sah sie wtend an. Ich hatte heute eine kleine
Unterredung mit deiner Freundin Jeannie.
Worber? Er schien sich pltzlich nicht mehr so wohl zu fhlen.
Oh, mal sehen. Ja ... so war's, sie hat gesagt, dass du mich blo geheiratet hast, um
deine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen, und dass du, wenn die vorgeschriebenen sechs
Monate, in denen man zusammen leben muss, in drei Wochen vorbei sind, mich dann im
Stich lassen wirst. Sie hat mir auch erklrt, dass du verrckt nach ihr bist. Sie ist ja
schrecklich niedlich, mein Schatz. Aber stimmt das auch? Das wollte ich dich fragen.
Sei nicht albern. Er wich ihrem Blick aus und kramte in seinen Schminkutensilien,
aber Bettina stand jetzt direkt hinter ihm und sah ihn im Spiegel an, als er die Augen hob.
Was heit das, Anthony?
Es heit, dass sie sich vielleicht ein wenig hat hinreien lassen.
Bettina packte seinen Arm. Aber es war mehr oder weniger die Wahrheit, oder nicht?
Willst du mich nach dieser Tournee verlassen? Wenn du das nmlich vorhast, dann wrde
ich mich gern schon jetzt an die Vorstellung gewhnen. Schlielich - sie konnte ihre
Stimme nur mhsam beherrschen und klang von Panik erfllt - schlielich werde ich ein
Kind haben, und es wre ganz hbsch zu wissen, ob ich dann allein sein werde.
Doch pltzlich stand er auf und wandte sich zu ihr um, und dann schrie er sie an: Ich
hab' dir doch gesagt, du sollst das verdammte Kind nicht bekommen! Alles wre
wunderbar einfach gewesen, wenn du blo getan httest, was ich gesagt habe! Doch dann
schien ihm pltzlich leid zu tun, was er gesagt hatte, und er setzte sich wieder.
Also hat sie die Wahrheit gesagt? Bettinas Stimme klang grimmig. Es war alles blo
wegen dieser verdammten Genehmigung?
Zum ersten Mal sah er sie ehrlich an und nickte, Ja. Sie schloss die Augen, als sie das
hrte und setzte sich auch wieder hin. Mein Gott, und ich habe dir geglaubt. Sie sah ihn
an, und whrend Trnen in ihre Augen stiegen, fing sie an zu lachen. Was bist du doch fr
ein guter Schauspieler!
So war es auch nicht. Er lie den Kopf hngen.
Nein?
Nein. Ich hab' dich wirklich gern gehabt, ehrlich. Ich hab' es nur nicht fr ewig
angesehen ... ich wei nicht... wir sind so verschieden ...
Du elender Hund. Sie war also reingelegt worden, man hatte sie ausgenutzt. Die
ganze Zeit ber. Sie warf die Tr zu seiner Garderobe hinter sich zu und eilte auf die
Bhne zurck. Die Vorstellung lief glatt, und gleich danach verlie sie das Theater, kehrte
ins Hotel zurck und bat um ein eigenes Zimmer. Nicht, dass das wichtig gewesen wre.
Er wrde in dieser Nacht wahrscheinlich sowieso nicht kommen. Aber sie wollte es nicht
herausfordern. Sie wollte allein sein, um nachdenken zu knnen.
Jetzt wrde sie also heimfahren und ihr Stck schreiben. Und in fnf Monaten wrde sie
ihr Kind bekommen ... Als sie daran dachte, kniff sie die Augen zusammen und versuchte,
nicht zu weinen. Aber es war hoffnungslos. Immer, wenn sie daran dachte, das Kind allein
zu bekommen, ohne Vater, bekam sie es mit der Angst zu tun und sehnte sich verzweifelt
nach ihm ... Ivo ... nach irgend jemandem ... sie konnte es nicht allein ... sie konnte es
nicht... und doch musste sie es schaffen. Jetzt blieb ihr keine andere Wahl.
Nachdem sie stundenlang geweint und gegrbelt hatte, schlief sie schlielich ein, und es
war vier Uhr frh, als sie mit einem seltsamen Gefhl von Krmpfen erwachte. Als sie sich
im Bett aufsetzte und auf das Laken starrte, sah sie Blut. Zuerst wurde sie von Panik
ergriffen, doch dann zwang sie sich selbst, sich zu beruhigen. Schlielich waren sie ja in
Atlanta, und dort gab es gute Krankenhuser. Zwei Tage zuvor hatte sie einen Arzt
aufgesucht. Jetzt musste sie nichts weiter tun, als im Krankenhaus anzurufen und nach ihm
zu fragen.
Die Schwester in der Notaufnahme hrte sich genau an, welche Symptome aufgetreten
waren, und forderte Bettina dann auf, umgehend in die Klinik zu kommen. Sie beruhigte
Bettina, dass es wahrscheinlich nichts Schlimmes wre. Solche Blutungen wrden
manchmal auftreten, und mit ein paar Tagen Ruhe wrde sich das schon wieder geben. Sie
sollte sich blo von ihrem Mann vorbeibringen lassen. Das war ein nett gemeinter Rat,
aber Bettina versuchte nicht einmal, ihn zu erreichen. Hastig zog sie sich an und versuchte,
trotz der seltsamen Krmpfe, aufrecht zu stehen. Dann hastete sie in die Halle und von da
auf die Strae hinaus, um sich ein Taxi zu rufen. Doch schon der Weg von ihrem Zimmer
in die Halle hatte die Schmerzen strker werden lassen, und sie krmmte sich auf dem
Rcksitz des Taxis, als sie ins Krankenhaus rasten. Der Fahrer beobachtete sie im
Rckspiegel, und pltzlich keuchte sie und dann hrte er einen leisen Aufschrei.
Ist alles in Ordnung mit Ihnen?
Sie versuchte, ihn zu beruhigen, aber noch whrend sie das tat, durchfuhr sie ein neuer,
schneidender Schmerz. Ohhh ... Gott... nein ... ich ... oh, bitte ... beeilen Sie sich ... Aus
dem milden Unwohlsein von vor einer halben Stunde waren pltzlich nahezu unertrgliche
Schmerzen geworden. t Legen Sie sich auf den Sitz. Sie versuchte, sich hinzulegen, aber
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