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legen; aber Sie mein Freund, und Ihre Altersgenossen, was gedenken Sie zu tun?» (Theologische Studien und Kritiken
von Ullmann und Umbreit, 1829, Seite 489.) Diesem Ausspruch liegt die Meinung zugrunde, daß die
«wissenschaftlichen Kombinationen » ein notwendiges Ergebnis der Tatsachen seien. Wären sie es, dann könnte sich
ihnen «niemand» entziehen; und wen dann sein Gefühl nach der übersinnlichen Welt zieht, der kann wünschen, es möge
ihm gegönnt sein, sich «ruhig schlafen zu legen» vor dem Ansturm der Wissenschaft gegen die übersinnliche Welt. Die
Voraussage Schleiermachers hat sich insofern erfüllt, als in weiten Kreisen die «wissenschaftlichen Kombinationen»
Platz ergriffen haben. Aber zugleich gibt es gegenwärtig eine Möglichkeit, die übersinnliche Welt auf ebenso
«wissenschaftliche» Art kennenzulernen wie die sinnlichen Tatsachenzusammenhänge. Wer sich mit der
Geisteswissenschaft so bekanntmacht, wie es gegenwärtig schon möglich ist, der wird durch sie vor manchem
Aberglauben bewahrt sein, aber die übersinnlichen Tatsachen in seinen Vorstellungsinhalt aufnehmen können, und
dadurch außer allem andern Aberglauben auch den abstreifen, daß Furcht und Not diese übersinnliche Welt geschaffen
haben. - Wer sich zu dieser Anschauung durchzuringen vermag, der wird dann auch nicht mehr gehemmt sein durch die
Vorstellung, er könne der Wirklichkeit und Praxis durch die Beschäftigung mit der Geisteswissenschaft entfremdet
werden. Er wird dann eben erkennen, wie wahre Geisteswissenschaft nicht das Leben ärmer, sondern reicher macht. Er
wird durch sie gewiß zu keiner Unterschätzung der Telephone, Eisenbahntechnik und Luftschiffahrt verführt; aber er
wird manches andere Praktische noch sehen, das gegenwärtig unberücksichtigt bleibt, wo man nur an die Sinnenwelt
glaubt und daher nur einen Teil, nicht die ganze Wirklichkeit, anerkennt.
VORWORT VON MARIE STEINER
zur ersten Buchausgabe (1939)
Auf vielfachen Wunsch werden diese im Jahre 1904 zuerst erschienenen Aufsätze Dr. Rudolf Steiners nun nach
fünfunddreißig Jahren in Buchform herausgebracht. Geschrieben waren sie für die zuerst monatlich, dann in größeren
Zwischenräumen erscheinende Zeitschrift «Lucifer-Gnosis». Dadurch erklärt sich das öftere Zurückgreifen und
Hinweisen auf vorher Gesagtes. Doch sind ja Wiederholungen dem Studium der Geisteswissenschaft besonders
förderlich. Verwirrend könnte es heute mancher empfinden, daß neben der neuen für das Abendland geprägten
Terminologie auch diejenige miterwähnt wird, die orientalischer Esoterik entnommen ist. Sie war durch die Literatur
der Theosophischen Gesellschaft in der Zeit der Jahrhundertwende in Europa populär geworden. Die exotischen Namen
waren im Gedächtnis haftengeblieben; die feineren Nuancen, die der Orientale damit verbindet, blieben ja trotzdem dem
Europäer verschlossen. Die Durchgestaltung unserer der Sinneswahrnehmung angepaßten Sprache zu feinerer geistiger
Begrifflichkeit und zur konkreten Bildhaftigkeit auch des Übersinnlichen war etwas, woran Dr. Steiner unablässig
gearbeitet hat. Bei der Schilderung der Wirksamkeit der Hierarchien benutzt er die dafür übliche christliche
Terminologie.
Was hier in der «Akasha-Chronik» in knapper Übersichtlichkeit vor Augen geführt wird, findet seine Fortsetzung in den
Büchern «Theosophie» und «Geheimwissenschaft im Umriß».
Die Zeitschrift «Lucifer-Gnosis» konnte wegen übermäßiger Inanspruchnahme durch Vortragstätigkeit und anderer
Betätigungen nicht weitergeführt werden. Neben den Ergebnissen der Geheimforschung enthält sie viele Aufsätze, in
denen Dr. Steiner mit dem naturwissenschaftlichen Denken der Gegenwart sich auseinandersetzt. Da es nicht ausbleiben
kann, daß Niederschriften wie diejenige über die «Akasha-Chronik» den meisten unvorbereiteten Lesern heute noch als
wilde Phantastik erscheinen, so sollen zwei die Erkenntnisprobleme der Gegenwart berührende Aufsätze aus jener
Zeitschrift vorangehen und folgen. Sie dürften in ihrer nüchternen Logik den Beweis erbringen, daß der Erforscher
übersinnlicher Welten auch Probleme der Gegenwart ruhig und sachlich überschauen kann.
Die Zeitschrift widmete sich auch der Beantwortung von Fragen, die aus dem Leserkreise gestellt wurden. Dem
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entnehmen wir einiges auf die atlantische Menschheit und die Geheimwissenschaft Bezügliche. Wer sich klarwerden
möchte über die Art, wie das Lesen in der «Akasha-Chronik» zustande kommt, muß sich freilich dem Studium der
Anthroposophie eingehend widmen.
Neben den oben erwähnten Büchern sei für Fortgeschrittene im Studium der Geisteswissenschaft hingewiesen auf die
Esoterischen Betrachtungen über «Okkultes Lesen und okkultes Hören» und auf den eben erscheinenden dritten Band
der Schriftenreihe: Geistige Wesen und ihre Wirkungen, der heute besonders interessieren dürfte: «Geschichtliche
Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten».
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